Turkologischer Anzeiger

Die wichtigste systematische Bibliographie für die Turkologie und die Osmanistik stellt der Turkologische Anzeiger/Turkology Annual (TA) dar. Fachleute aus aller Welt sind an seiner Zusammenstellung beteiligt. Die vom Institut für Orientalistik der Universität Wien herausgegebenen Bände lagen bislang nur in gedruckter Form vor.

Das Projekt

In Absprache mit der Universitätsbibliothek Heidelberg sowie der Gesellschaft für Turkologie, Osmanistik und Türkeikunde (GTOT e. V.) wird die von der UB Heidelberg ursprünglich entwickelte Datenbank „Turkologischer Anzeiger Online“ ab 2023 durch den Fachinformationsdienst Nahost- an der Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt weitergeführt und perspektivisch ausgebaut.

Der Turkologische Anzeiger (TA) begründet von Andreas Tietze (†) und György Hazai, ist eine unverzichtbare systematische Bibliographie für die Turkologie und die Osmanistik. Die vom Institut für Orientalistik der Universität Wien herausgegebenen Bände lagen bislang nur in gedruckter Form vor. Im Rahmen eines Projekts am Exzellenzcluster „Asia and Europe in a Global Context“ der Universität Heidelberg wurden die ersten 26 Bände digitalisiert und alle Einträge in einer Online-Datenbank mit Suchoptionen bereitgestellt.

 

Am FID wurde 2023 analog zum ursprünglichen Projekt eine neue Datenbank mit entsprechenden Funktionalitäten aufgesetzt und der bisherige Inhalt sichtbar sowie recherchierbar gemacht. Die Einträge der Bände 27-30 wurden zeitnah dem existierenden Kategorienschema entsprechend ergänzt. Im Hinblick auf eine zukünftige Förderphase beabsichtigt der FID Nahost auf Bitten der GTOT den TA unter Nutzung moderner Nachweissysteme weiterzuführen, Ziel ist diesen vor allem aber bibliothekarisch weiter zu entwickeln.

 

Da die Bände des TA Einträge in vielen verschiedenen Sprachen umfassten, einschließlich Transkriptionen aus dem Arabischen und aus Sprachen mit kyrillischem Alphabet, stellte die Volltexterkennung (OCR) das ursprüngliche Projekt vor große Herausforderungen. Einzelne Einträge bestehen mitunter aus Abschnitten in verschiedenen Sprachen. Die Resultate erwiesen sich jedoch in den meisten Fällen (auch als Ergebnis von nachträglichen Feinjustierungen) als sehr zufriedenstellend. Die Syntaxanalyse (Parsing) der TA-Einträge stellte ein größeres Problem dar, da die verschiedenen Eintrags-Typen und ihre Datenstrukturen oft nur implizit gekennzeichnet sind und sich einige von ihnen von Band zu Band ändern.