Erschließung und Digitalisierung der Sammlung Ali-Reza Rahbar

Das Projekt

Neben dem Fachinformationsdienst Nahost betreute die Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (ULB) ein weiteres Projekt, der wissenschaftlichen Literaturversorgung von dem insbesondere die Iranistik in ganz Deutschland profitieren kann.

Gefördert von der DFG sorgte die ULB für die Erschließung und Digitalisierung der umfangreichen Privatbibliothek des iranischstämmigen Wissenschaftlers Ali-Reza Rahbar (1938-2023). Im Rahmen einer Schenkung gingen ca. 4.500 persische Monographien sowie ca. 80 persische Zeitschriften in den Bestand der Bibliothek in Halle über.

Mit dem Abschluss des Projekts im Jahr 2023 wurden diese wertvollen Quellen für die Erforschung der Kultur- und Religionsgeschichte des neuzeitlichen Irans der wissenschaftlichen Nutzung zugänglich gemacht.

Projektbeschreibung der ULB Sachsen-Anhalt

Projekt bei der DFG

Mehrwert für die Forschung weltweit

Einen Mehrwert für die Forschung weltweit bildet die Digitalisierung der urheberrechtsfreien Teile der Sammlung. Diese sollen über das Repositorium Share_it / MENAdoc im Open Access zur Verfügung gestellt werden.

Die Katalogisierung erfolgte mit Verschlagwortung nach RDA-Regeln und beinhaltet zusätzlich zu den transkribierten Angaben zu Personen, Titel und Verlag auch Angaben in Originalsprache (Persisch). Dabei wurden DNB-Normdaten bearbeitet, ergänzt oder neu erstellt. Hier handelte es sich vor allem um Autoren und/oder Politiker iranischer Herkunft. Aber auch geographische Namen, persisch-muslimische Dynastien oder Derwischorden wurden spezifiziert.

Projektabschluss 2023

Insgesamt sind 3.728 Titel im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts „Erschließung und Digitalisierung der Sammlung Ali-Reza Rahbar“ an der ULB Sachsen-Anhalt im K10plus aufgenommen worden. Davon sind 56 Zeitschriftentitel gewesen und der Rest wird von Monographien dominiert. Nur weniger als 20% der Monographien beinhaltete Dubletten, welche ausgeschieden sind.

Mehr als 72% der im Rahmen des Projekts katalogisierten Monographien waren noch nie zuvor im K10plus nachgewiesen. Das entspricht 2.687 Bände von insgesamt 3.672 Titel (exkl. Zeitschriften und Dubletten).

Diese sind auf dem Discovery-System MENAsearch (Link zur Sammlung) auf folgender Seite aufrufbar.

 

Die Monographien umfassen überwiegend folgende Themen aus dem FID-Erwerbungsprofil:
„Iranische Geschichte und Politik“, „Iranische Literaturwissenschaft“, „Neupersische Literatur“, „Islamische Philosophie“, „Islamische Glaubensrichtungen“, „Islamische Geschichte“, „Islamische Mystik“ und „Neupersische Sprache“.

 

Sie beinhaltet über 200 (Auto-)Biographien und Ergebnisberichte von historisch bedeutsamen iranischen Persönlichkeiten, welche sich vor allem mit den letzten iranischen Dynastien von Pahlavi und Kadscharen befassen, und damit von großer fachlicher Relevanz für die Iranistik sind. Mehr als 160 Monographien der Sammlung befassen sich inhaltlich mit altiranischen Religionen wie dem Zoroastrismus. Zudem sind in der Sammlung ca. 70 längst vergriffene persische Fachwörterbücher und sonstige Nachschlagewerke nachgewiesen, deren Bedeutung für die iranische Literaturforschung sehr hoch veranschlagt wird.

 

Im Rahmen des Projekts wurden mehr als 2.000 Normdatensätze an der ULB Sachsen-Anhalt neu angelegt bzw. ergänzt und/oder korrigiert worden. Überwiegend handelte es sich dabei um iranische Autoren vor allem aus dem 20. Jahrhundert und/oder historische Persönlichkeiten aus Iran (ca. 92%), Afghanistan (ca. 5%) und kurdischen Regionen Irans (ca. 1%) sowie Datensätze für iranisch-geographische Namen, persisch-muslimische Dynastien, wichtige historische Ereignisse Irans und iranische Derwischorden.

Sie können über MENAsearch innerhalb der digitalen Sammlung Rahbar suchen.